Richtlinie des BMF vom 15.12.2023, 2023-0.715.245
11 STEUERSÄTZE UND STEUERABSETZBETRÄGE (§ 33 EStG 1988)

11.13 Durchschnittssteuersatz (§ 33 Abs. 10 und 11 EStG 1988)

813Jakom/Marschner EStG, 2024, § 1Jakom/Kanduth-Kristen EStG, 2024, § 37Jakom/Kanduth-Kristen EStG, 2024, § 33Jakom/Kanduth-Kristen EStG, 2023, § 33Jakom/Kanduth-Kristen EStG, 2023, § 37Herzog in Doralt/Kirchmayr/Mayr/Zorn, EStG Aufl. 21 (2021) § 33Herzog in Doralt/Kirchmayr/Mayr/Zorn, EStG Aufl. 21 (2020) § 33Herzog in Doralt/Kirchmayr/Mayr/Zorn, EStG Aufl. 20 (2018) § 33Herzog in Doralt/Kirchmayr/Mayr/Zorn, EStG Aufl. 19 (2017) § 33Herzog in Doralt/Kirchmayr/Mayr/Zorn, EStG Aufl. 18 (2016) § 33Jakom/Kanduth-Kristen EStG, 2021, § 37Jakom/Kanduth-Kristen EStG, 2020, § 37Jakom/Kanduth-Kristen EStG, 2019, § 37Jakom/Kanduth-Kristen EStG, 2018, § 37Jakom/Kanduth-Kristen EStG, 2017, § 37Jakom/Kanduth-Kristen EStG, 2021, § 33Jakom/Kanduth-Kristen EStG, 2020, § 33Jakom/Kanduth-Kristen EStG, 2019, § 33Jakom/Kanduth-Kristen EStG, 2018, § 33Jakom/Kanduth-Kristen EStG, 2016, § 37Jakom/Kanduth-Kristen EStG, 2015, § 37Jakom/Kanduth-Kristen EStG, 2017, § 33Jakom/Kanduth-Kristen EStG, 2014, § 37Jakom/Kanduth-Kristen EStG, 2016, § 33Jakom/Kanduth-Kristen EStG, 2013, § 37Jakom/Kanduth-Kristen EStG, 2015, § 33Jakom/Kanduth-Kristen EStG, 2014, § 33Jakom/Kanduth-Kristen/Marschner EStG, 2011, § 37Jakom/Kanduth-Kristen/Marschner EStG, 2012, § 37Jakom/Kanduth-Kristen EStG, 2013, § 33Jakom/Kanduth-Kristen EStG, 2011, § 33Jakom/Kanduth-Kristen/Marschner EStG, 2010, § 37Jakom/Kanduth-Kristen EStG, 2012, § 33Jakom/Kanduth-Kristen EStG, 2010, § 33Seebacher, Highlights aus dem LStR-Wartungserlass 2022, SWK 6/2023 S. 306Kofler/Lang, Doppelbesteuerungsabkommen und Europäisches Gemeinschaftsrecht (2007)Herzog, Handbuch Einkommensteuer (2012)Herzog, Handbuch Einkommensteuer (2012)Holzapfel, Praktische Konsequenzen der deutsch-österreichischen Rentenbesteuerung, SWI 9/2011 S. 392Renner/Aigner, Praxisbeispiele zur Einkommensteuer (2017)Mühlehner, Berechnung des Progressionsvorbehalts gem. § 33 Abs. 10 EStG widerspricht EG-Recht, SWI 2/2003 S. 061Ortner/Ortner/Prinz/Brandl in Ortner/Ortner, Personalverrechnung in der Praxis 2016, 27. Aufl. (2016)Ortner/Ortner/Prinz/Brandl in Ortner/Ortner, Personalverrechnung in der Praxis 2016, 27. Aufl. (2016)Ortner/Ortner/Prinz/Brandl in Ortner/Ortner, Personalverrechnung in der Praxis 2016, 27. Aufl. (2016)Fritz-Schmied/Urnik/Bergmann, Handbuch Mitunternehmerschaften (2019)Jakom/Kanduth-Kristen EStG, 2022, § 37Jakom/Kanduth-Kristen EStG, 2022, § 33Seebacher, Highlights aus dem LStR-Wartungserlass 2023, SWK 3/2024 S. 68Ist im Rahmen einer Veranlagung bei der Berechnung der Steuer ein Durchschnittssteuersatz anzuwenden, ist dieser nach Abzug der Absetzbeträge zu ermitteln. Diese Abzüge sind nach Anwendung des Durchschnittssteuersatzes nicht nochmals abzuziehen (§ 33 Abs. 10 EStG 1988). Das Erfordernis der Ermittlung der Durchschnittssteuerbelastung besteht vor allem in folgenden Fällen:

  • Progressionsvorbehalt bei Einkünften nach § 3 Abs. 1 Z 11 und 32 EStG 1988 ,

  • Berechnung des besonderen Progressionsvorbehaltes gemäß § 3 Abs. 2 EStG 1988 (zB bei Arbeitslosengeldbezug; VwGH 26.5.1998, 97/14/0067 ua.),

  • Hälftesteuersatz nach § 37 EStG 1988,

  • Anrechnung von ausländischer Einkommensteuer.

Da sich die Rechtsgrundlage für den Progressionsvorbehalt aus innerstaatlichem Recht ergibt, ist dieser bei unbeschränkt Steuerpflichtigen ( § 1 Abs. 2 EStG 1988) ab der Veranlagung für das Kalenderjahr 2023 auch dann vorzunehmen, wenn im anzuwendenden Doppelbesteuerungsabkommen der Progressionsvorbehalt nicht ausdrücklich eingeräumt wird. Bestimmungen in einem Doppelbesteuerungsabkommen haben nur einschränkenden oder klarstellenden Charakter (siehe VwGH 7.9.2022, Ra 2021/13/0067 und EStR 2000 Rz 7588 ff). Die Anwendung des Progressionsvorbehalts gemäß § 33 Abs. 10 EStG 1988 erfolgt bei unbeschränkt Steuerpflichtigen daher nicht nur, wenn Österreich der abkommensrechtliche Ansässigkeitsstaat ist (VwGH 29.07.2010, 2010/15/0021), sondern auch, wenn Österreich der abkommensrechtliche Quellenstaat ist (VwGH 7.9.2022, Ra 2021/13/0067 und EStR 2000 Rz 7592).

Ist im Rahmen einer Veranlagung bei der Berechnung der Steuer ein Durchschnittssteuersatz aufgrund eines Progressionsvorbehaltes aus der Anwendung eines Doppelbesteuerungsabkommens anzuwenden, ist dieser vor Abzug der Absetzbeträge zu ermitteln. Diese Absetzbeträge sind sodann nach Anwendung des Durchschnittssteuersatzes abzuziehen (§ 33 Abs. 11 EStG 1988).

Beispiel:


Tabelle in neuem Fenster öffnen
Einkommen 2022
20.000
Ausländische Einkünfte
5.000
Bemessungsgrundlage Durchschnittssteuersatz
25.000
Steuer vor Absetzbeträge
3.675
Durchschnittssteuersatz
14,7%
20.000 x 14,7
2.940
- AVAB
-494
Einkommensteuer
2.446

Die Steuerberechnung nach § 33 Abs. 11 EStG 1988 kommt zur Anwendung, wenn ein Progressionsvorbehalt aus der Anwendung eines Doppelbesteuerungsabkommens zu berücksichtigen ist.

Der Bezug von Einkünften nach § 3 Abs. 1 Z 11 und 32 EStG 1988 oder der Zufluss von Bezügen, die einen besonderen Progressionsvorbehalt gemäß § 3 Abs. 2 EStG 1988 auslösen (zB Arbeitslosengeld), führt alleine nicht zur Anwendung der Steuerberechnung nach § 33 Abs. 11 EStG 1988. Ist § 33 Abs. 11 EStG 1988 anzuwenden, sind auch halbsatzbegünstigte Einkünfte ( § 37 Abs. 1 EStG 1988) mit dem halben Tarifsteuersatz vor Berücksichtigung von Absetzbeträgen zu versteuern. Bei Anwendung des § 33 Abs. 11 EStG 1988 sind für die Ermittlung des Einkommens gemäß § 33 Abs. 5 EStG 1988 und der Einkünfte gemäß § 33 Abs. 4 Z 1 und Abs. 6 Z 1 EStG 1988 die unter Progressionsvorbehalt befreiten Einkünfte mit zu berücksichtigen.


Tabelle in neuem Fenster öffnen
Zusatzinformationen
Gültig ab:
15.12.2023
Betroffene Normen:
§ 33 Abs. 10 EStG 1988, Einkommensteuergesetz 1988, BGBl. Nr. 400/1988
§ 33 Abs. 11 EStG 1988, Einkommensteuergesetz 1988, BGBl. Nr. 400/1988
Stammfassung:
07 2501/4-IV/7/01

Datenquelle: Findok — https://findok.bmf.gv.at

Fundstelle(n):
KAAAA-76457