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iFamZ 1, Februar 2025, Seite 9

Kriminell, aber strafunmündig - Reaktionsmöglichkeiten auf Kinderdelinquenz im Überblick

Jennifer Capelare

„Zwölf- und 13-Jährige überfielen Jugendliche“, „Jugendkriminalität: Mit 13 Jahren 200 Straftaten begangen“ oder „Höchster Wert bei unmündigen Tatverdächtigen in Wien seit zehn Jahren“: Das Phänomen der Kinderkriminalität steht aktuell insb durch die mediale Berichterstattung verstärkt im Fokus des öffentlichen Interesses. In der damit einhergehenden Diskussion werden oftmals fehlende Möglichkeiten, auf das Verhalten Strafunmündiger reagieren zu können, moniert. Dieser Beitrag liefert einen Überblick über die derzeit bestehenden Reaktionsmöglichkeiten.

I. Grundlegendes

Weder kriminelles Verhalten noch die Fähigkeit, von der Gesellschaft vorgegebene Regeln zu beachten, sind einem Menschen angeboren. Erst durch einen Sozialisationsprozess werden allgemeine Verhaltensweisen erlernt und die Befolgung gesetzlicher Vorgaben verinnerlicht. Dieser Prozess läuft abhängig von den jeweiligen Einflüssen (etwa durch die Familie, Schule, Peers) unterschiedlich ab. Darüber hinaus findet im Jugendalter eine Reihe umfassender somatischer Veränderungen statt: Der körperliche Reifeprozess, Veränderungen in neuronalen Systemen und eine kognitive Entwicklung stellen nur einen Teil dieses Entwicklungsproz...

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