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iFamZ 2, März 2007, Seite 121

Elterliche Verantwortung in und nach Auflösung von Patchworkfamilien

Anforderungen und Problemfelder aus rechtsvergleichender Sicht

Ingeborg Schwenzer

Der vorliegende Beitrag behandelt die Möglichkeiten der Teilhabe des Stiefelternteils an der elterlichen Verantwortung. Aus rechtsvergleichender Sicht lassen sich dabei folgende Postulate ableiten: Bei bestehender Patchworkfamilie - unabhängig davon, ob diese auf Ehe oder eingetragener Partnerschaft gegründet ist - sollte die Möglichkeit eröffnet werden, die elterliche Verantwortung auf den Stiefelternteil (mit) zu übertragen. Bei Auflösung der Patchworkfamilie entscheidet allein das Kindeswohl, welche Elternfiguren die elterliche Verantwortung in Zukunft ausüben sollen.

I. Einleitung

Aufgrund der allseits bekannten soziodemografischen Veränderungen, namentlich des Anstiegs der Scheidungsziffer auf inzwischen nahezu 50 %, haben in den letzten Jahrzehnten auch die sog Patchworkfamilien oder reconstituted families in bedeutendem Maße zugenommen. Während die 1950er- und 1960er-Jahre historisch gewissermaßen eine Ausnahmesituation darstellten - man kann sie als das Goldene Zeitalter der ehelichen Familie bezeichnen -, hat sich in den letzten Jahren ein Wandel von der Normalbiografie hin zur Wahlbiografie, ja man könnte sagen: „Bastelbiografie“, vollzogen.

In der Schweiz leben heute ca 35 ...

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