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iFamZ 2, März 2007, Seite 109

Die „Patchworkfamilie“ nach österreichischem Recht

Ausgewählte zivilrechtliche Aspekte zur Situation von Stiefeltern

Andrea Haidvogl

Der folgende Beitrag beschäftigt sich anhand eines Ausgangsfalls mit ausgewählten Aspekten der rechtlichen Situation von Stiefelternteilen vor dem Hintergrund des geltenden Zivilrechts. Behandelt werden die Frage nach der rechtlichen Qualifikation der- im ABGB nicht ausdrücklich geregelten - sozialen Elternschaft sowie die Möglichkeiten der Einbindung des Stiefelternteils in die Ausübung der Obsorge. Eingegangen wird schließlich auch auf die Themenbereiche Namensänderung und Adoption.

I. Ausgangsfall

Der zehnjährige Paul, dessen Eltern seit fünf Jahren geschieden sind, lebt seit drei Jahren mit seiner Mutter und deren Lebensgefährten Hannes in einer gemeinsamen Wohnung. Pauls Mutter wurde nach der Scheidung vom Gericht alleine mit der Obsorge betraut. Paul versteht sich sehr gut mit Hannes, der ihn auch oft alleine betreut. Einmal setzte sich ein Lehrer mit Pauls Mutter in Verbindung, weil Hannes - nach telefonischer Absprache mit der Mutter, die beruflich unterwegs war - eine schulische Mitteilung an ihrer Stelle unterschrieben hatte. Pauls Mutter und Hannes planen nunmehr zu heiraten. Um auch nach außen die Familie als Einheit darzustellen, wünschen sie sich, dass sie alle drei nach de...

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