Praxishandbuch Cybercrime
1. Aufl. 2025
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S. 117VI. Cyberterrorismus
Samuel Benedik/Victoria Demal
1. Einleitung
Terroristische Gruppierungen erkannten in den letzten Jahrzehnten eine neue Ebene, welche für ihre Zwecke nutzbar gemacht werden kann - die digitale Ebene. So erlangte der Cyberterrorismus durch die technischen Entwicklungen und die dadurch bedingte Einbindung von Computersystemen in die öffentlichen und privaten Bereiche immer mehr an Bedeutung.
Einen Anreiz bietet der Cyberterrorismus gegenüber dem „klassischen“ Terrorismus dadurch, dass ein cyberterroristischer Angriff von weit entfernt, über Ländergrenzen hinweg erfolgen kann und es daher in aller Regel keiner physischen Nähe zum Tatgeschehen bedarf. Darüber hinaus bietet ein cyberterroristischer Angriff - bei entsprechenden Vorkehrungen - den Vorteil erhöhter Anonymität des Handelnden, weswegen das Risiko, in flagranti ertappt und festgenommen zu werden, geringer ist.
Im Gegenzug bedarf es für cyberterroristische Angriffe jedoch regelmäßig besonderer fachlicher (technischer) Kenntnisse. Hintergrund ist, dass (auch) Cyberterrorismus nur dann „erfolgreich“ sein kann, wenn er eine gewisse Wahrnehmbarkeitsschwelle überschreitet. Dieses Überschreiten erfordert wiederum das...