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iFamZ 5, September 2012, Seite 268

Keine Verzeihung der Eheverfehlung durch fortgesetzte Sexualkontakte

iFamZ 2012/194

§ 49 EheG

Entgegen der Rechtsansicht des Berufungsgerichts erstattete der Beklagte im erstinstanzlichen Verfahren Vorbringen zur Verzeihung. Wenn er in der ao Revision argumentiert, dass die Klägerin trotz der von ihm gesetzten Eheverfehlungen die Ehe immer wieder fortgesetzt habe und „bis zuletzt“ sexuelle Kontakte stattgefunden hätten, leitet sich daraus aber kein Verzeihen seiner Eheverfehlungen durch die Klägerin ab. Nach den erstinstanzlichen Feststellungen unterhielten die Parteien bis Mai/Juni 2009 eine sexuelle Beziehung. In der Tatsache des Geschlechtsverkehrs allein kann noch keine Verzeihung erblickt werden. Der Beweis für eine Verzeihung obliegt dem schuldigen Ehegatten (RIS-Justiz RS0057022 [T3]; vgl RS0057126). Sonstige Umstände, die auf ein Verzeihen durch die Klägerin hindeuten könnten, wurden vom Beklagten nicht behauptet. Zudem hat er auch danach noch weitere Eheverfehlungen (zB „intensive Beziehung“ zu einer anderen Frau) gesetzt, die zur unheilbaren Zerrüttung der Ehe führten.

Rubrik betreut von: Astrid Deixler-Hübner
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