Handbuch Unternehmensfinanzierung
2. Aufl. 2025
Besitzen Sie diesen Inhalt bereits,
melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.
V. Finanzierung im Konzern: Zur Gestaltung von Cash-Pooling-Verträgen
A. Allgemeines/Grundlagen
1. Begriff
BT 2/456
Unter dem Begriff des Cash Pooling ist ein konzerninterner Liquiditätsausgleich zu verstehen, bei dem die Konten aller oder mehrerer Unternehmen einer (Konzern-)Gruppe täglich ausgeglichen werden.
BT 2/457
Dazu wird ein zentrales, meist von der Konzernobergesellschaft („Master Company“) übernommenes Finanzmanagement eingerichtet, das den Konzernunternehmen überschüssige Liquidität entzieht bzw Liquiditätsbedarf durch Kredite ausgleicht. Dies erfordert einen bestimmten Aufbau der beteiligten Konten („Poolingstruktur“):
BT 2/458
Dem Hauptkonto („Master Account“) sind alle anderen Konten hierarchisch so untergeordnet, dass die Salden dieser nachgelagerten Pool-Konten („Cash Pool Accounts“, „Teilnehmerkonten“) - je nach Art des Cash Poolings - entweder tatsächlich oder fiktiv (siehe unten Rz BT 2/475 ff) auf das Hauptkonto übertragen werden. Daraus resultiert auf dem Master Account entweder ein Guthaben oder eine Verbindlichkeit für den gesamten Cash Pool.
BT 2/459
Sind einem Pool-Konto wiederum Konten nachgelagert, so bilden diese zusammen einen „Poolingkreis“. Dies bedeutet, dass zuerst innerhalb dieses Verrech...