Handbuch Unternehmensfinanzierung
2. Aufl. 2025
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S. 509III. Factoring
A. Allgemeines
Dieter Duursma
1. Begriff
BT 2/224
Beim Factoring überträgt ein Unternehmen (Factoring-Kunde, Zedent) eine bestehende bzw gegebenenfalls auch künftige Forderung aus Waren- und Dienstleistungen gegenüber einem Kunden (Abnehmer) an ein Kreditinstitut oder eine Finanzierungsgesellschaft (Factor, Zessionär). Üblicherweise erfolgt der Forderungsverkauf nicht einmalig. Es handelt sich vielmehr um eine fortlaufende Finanzierungsmöglichkeit, mittels derer Forderungen in liquide Mittel transferiert werden.
BT 2/225
Als Gegenleistung für die Forderung zahlt der Factor dem Factoring-Kunden den Forderungsbetrag (abzüglich Gebühren). Durch diese vorzeitige Begleichung der offenen Forderungen verbessert sich für den Factoring-Kunden die Liquiditätssituation. Der Factor übernimmt dabei eine (Zwischen-)Finanzierungs- und eventuell auch eine Dienstleistungsfunktion (zB Führung der Debitorenbuchhaltung).
BT 2/226
Vorteile von Factoring sind daher die Erhöhung der liquiden Mittel und damit eine Reduktion des Finanzierungsbedarfs und die Verbesserung der Eigenkapitalquote. Als Nachteile sind zusätzliche Zinsaufwendungen sowie Aufwendungen für Delkredere- und Dienstleistungsprovisionen (uU kompensiert dur...