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SWK 28, 1. Oktober 2017, Seite 1195

Toleranzfrist zur Aufgabe des Hauptwohnsitzes bei privater Grundstücksveräußerung

Angemessene, variable Frist für Beschaffung des neuen Hauptwohnsitzes

Bernhard Renner

Bei privaten Grundstücksveräußerungen kommt die Hauptwohnsitzbefreiung dann zum Tragen, wenn der Hauptwohnsitz eine gewisse Frist bestanden hat und iZm dieser Transaktion aufgegeben wird, Fraglich ist, welche Frist dem Veräußerer ab dem Verkauf für diese Aufgabe des bisherigen Wohnsitzes zur Verfügung steht. Der VwGH hat erkannt, dass diese Frist auch länger als die seitens des BMF gewährte Jahresfrist sein kann ( Ro 2015/15/0006).

1. Sachverhalt

Die Steuerpflichtige war – mit ihrem Ehemann – Hälfteeigentümerin einer Liegenschaft, die ab Anschaffung im Jahr 2000 durchgehend als Hauptwohnsitz (Familiensitz) genutzt und am veräußert wurde. Die Übergabe der Liegenschaft sollte laut Kaufvertrag spätestens mit erfolgen; an diesem Tag fand auch tatsächlich die Schlüsselübergabe statt. Bereits im Februar 2012 erwarben die Ehegatten mit der Absicht, ihren zukünftigen Hauptwohnsitz zu errichten, ein Grundstück; im Juli 2012 wurden die Baupläne bei der Baubehörde eingereicht. Die Erteilung der Baugenehmigung verzögerte sich infolge Einsprüchen der Nachbarn bis November 2012. Am wurde mit dem Bau begonnen. Die Fertigstellung war für Sommer 2013 geplant; erfolgte aber tatsächl...

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