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AR aktuell 2, April 2007, Seite 26

Der Aufsichtsrat im Spannungsfeld von Kontrolle und Beratung: Über blinde Flecken und die Notwendigkeit eines Perspektivenwechsels

Ruth E. Lerchster und Margarete Neumann

Verfolgt man in Tagen wie diesen die Diskussionen rund um die Aufsichtsratsdebatte, kommt man neben den weitestgehend konsensualen Forderungen nach Verbesserung da und dort nicht umhin, sich einigen Grundsatzfragen zu stellen.

1. Einleitender Befund

Auffallend ist einerseits die Forderung nach einem Katalog von Mindestanforderungen für Aufsichtsräte, detaillierte Stellenbeschreibungen, einem ausformulierten Qualifikationsprofil bis hin zu Assessments (Fit&Proper-Tests) und Zertifizierungen, andererseits wird wiederholt auf ohnehin vorhandene und bereits ausgearbeitete Empfehlungen und Anregungen im Österreichischen Corporate Governance Kodex hingewiesen. Kodizes beinhalten den Ausdruck gemeinsamen Wollens und, da Empfehlungen nicht zwingend ernst zu nehmen sind, wird mit zunehmender Vehemenz der Ruf nach dem Gesetzgeber und dessen Verantwortung laut.

„Die Krise hat durchaus System“, sagt Kurt Pribil von der FMA – sowohl eine wichtige Beobachtung als auch ein interessanter Befund. Immer dort, wo Krisen System haben und in unterschiedlichen Zusammenhängen beinahe zyklisch auftauchen, ist es zweckmäßig, der Frage nach dem Sinn der Krise nachzugehen. Ein weit verbreiteter Duktus unserer K...

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