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Selbstzweifel in der Menschenkette
Irgendwie, irgendwann – zurück in die Achtzigerjahre
Sofern nicht gerade Bilanztermine, Budgets oder gar eine Betriebsprüfung dem entgegenstehen, werden auch die pflichtbewusstesten unter den CFOs sich in den kommenden Wochen guten Gewissens dem gepflegten Müßiggang hingeben können. Deshalb sei auch auf der Bücherseite eine Ausnahme von der Regel erlaubt und statt eines Sachbuchs den Kolleginnen und Kollegen diesmal eine gelungene Belletristik-Neuerscheinung ans Herz gelegt, deren Thematik wohl bei so manchem Leser längst in den Archiven des Vergessens verloren geglaubte Eindrücke und Gedankengänge plastisch vor dem geistigen Auge wiedererstehen lässt.
Zwischen Kleinstadtmief und alternativem Aktionismus
Die Geschichte spielt in Freiburg, mitten in der süddeutschen Provinz: Anton Olbricht, ein in Würde ergrauter Literat, Alt-68er, Ex-Quotenintellektueller und Vorzeige-Bedenkenträger in den abendlichen Herrenrunden im öffentlich-rechtlichen Fernsehen, immer noch heftig verehrt vom lokalen Feuilleton, hat sein Refugium in Umbrien verlassen und präsentiert in seiner Heimatstadt sein neuestes Buch. Mitten unter den ebenfalls gehörig in die Jahre gekommenen Geistes-Groupies sitzt Lola, die Tochter einer Ex-Geliebten von Anton und schon als ...