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IRZ 2, März 2007, Seite 73

Regelwettbewerb bei der Finanzberichterstattung?

Liesel Knorr

Hochschullehrer plädieren immer wieder dafür, Märkte ihre eigenen Standardisierungsregeln generieren zu lassen, so auch für die Rechnungslegung. Aufgrund der Machtverhältnisse zwischen den Adressaten der Finanzberichterstattung und den Unternehmen bestehen jedoch Zweifel daran, dass auf diesem Weg „gute” Rechnungslegung entsteht. Unternehmen könnten ihre eigenen Regeln ausgestalten; deren Gestaltungsfreiheit würden lediglich mächtige Adressaten Grenzen setzen. Der Erfolg von Standards wäre dann auch an ihrer Verbreitung zu messen, da selten angewandte Regeln kaum auf Verständnis stoßen dürften.

In der Mitte der 1990er Jahre konnte in Deutschland zunächst beobachtet werden, dass Unternehmen neben dem gesetzlich vorgeschriebenen, zusätzlich einen weiteren Konzernabschluss nach international anerkannten Regeln aufgestellt, sich also freiwillig der internationalen Standardisierung unterworfen haben. Dann räumte der Gesetzgeber von 1998 bis 2004 den zeitlich und inhaltlich begrenzten Wettbewerb ein, der ein klares Votum der großen Unternehmen gegen die nationale, für die internationale Lösung hervorgebracht hat.

Die EU-Kommission hat dann mit der so genannten IAS-Verordnung, d.h. der Verp...

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