Erbrecht
2. Aufl. 2020
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S. 654. Kapitel
Überblick über die wichtigsten Neuerungen im Erbrecht
Das österreichische Erbrecht erfuhr in den letzten Jahren drei wesentliche Änderungen:
Durch die EU-Erbrechtsverordnung, die am in Kraft getreten ist,
durch die Erbrechtsreform gemäß Erbrechtsänderungsgesetz 2015 (ErbRÄG), in Kraft getreten am , und
durch die Novellierung des Anerbenrechts, einschließlich des Kärtner Erbhöfegesetzes und des Tiroler Höfegesetzes (in Kraft getreten am ): Diese nimmt nunmehr auch reine Forstbetriebe in seinen Anwendungsbereich auf und modifiziert so das Pflichtteilsrecht. Zugleich setzt das AnerbenG die Schwelle der Ertragsfähigkeit des Hofes auf die Hälfte herab.
Unmittelbare Auswirkungen können sich bei „internationalen Fällen“ auch durch die EU-Güterrechtsverordnungen ergeben.
Im Folgenden will ich in aller Kürze einen Überblick über den Inhalt der österreichischen Erbrechtsreform 2015, der umfassenden Novelle zum ABGB, geben.
Die Reform hat insbesondere
die Formerfordernisse für Testamente verschärft, zum Teil aber auch gelockert,
Pflegeleistungen naher Angehöriger sowie die Lebensgefährten erstmals erbrechtlich berücksichtigt,
das gesetzliche Erbrecht von Ehegatten/einget...