AktG | Aktiengesetz, Band I und II

§ 189 Rückwirkung der Kapitalherabsetzung bei gleichzeitiger Kapitalerhöhung

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Inhalt und Zweck: Wenn eine vereinfachte Kapitalherabsetzung gemäß § 188 rückwirkend im Jahresabschluss ausgewiesen wird, kann die AG zusätzlich gemäß § 189 im selben Jahresabschluss auch eine effektive Kapitalerhöhung „als vollzogen“ berücksichtigen, dh es kann sowohl passivseitig das erhöhte Grundkapital als auch aktivseitig der erhöhte Bestand an liquiden Mitteln ausgewiesen werden, obwohl diese erst nach dem Bilanzstichtag zugeflossen sind. Zusätzlich regelt Abs 1 seit dem IRÄG 1997 eine besondere Vorgangsweise bei der Durchführung der Kapitalerhöhung. Diese trägt dem Umstand Rechnung, dass im Fall des § 189 die Zeichnung der neuen Aktien und die Leistung der Mindesteinlage zwingend vor der Beschlussfassung über die Kapitalerhöhung geschehen muss (Rz 3). Das schafft für den Zeichner das Risiko, dass seine Einlage in die Insolvenzmasse fällt, bevor überhaupt die zur Sanierung notwendigen Beschlüsse gefasst werden. Dem will die Neuregelung vorbeugen. Allerdings steht diese besondere Form der Abwicklung einer Kapitalerhöhung nur im Fall des § 189 zur Verfügung, dh nur bei einer vereinfachten Kapitalherabs...