Richtlinie des BMF vom 06.05.2021, 2021-0.103.726
2 Einkommen (§ 2 EStG 1988)

2.8 Ausländische Einkünfte (§ 2 Abs. 8 EStG 1988)

2.8.1 Allgemeine Grundsätze

187Jakom/Marschner EStG, 2024, § 1Jakom/Marschner EStG, 2023, § 1Toifl in Doralt/Kirchmayr/Mayr/Zorn, EStG Aufl. 21 (2021) § 2Herzog in Doralt/Kirchmayr/Mayr/Zorn, EStG Aufl. 21 (2021) § 33Doralt/Kirchmayr/Mayr/Zorn in Doralt/Kirchmayr/Mayr/Zorn, EStG Aufl. 21 (2021)Herzog in Doralt/Kirchmayr/Mayr/Zorn, EStG Aufl. 21 (2020) § 33Doralt/Kirchmayr/Mayr/Zorn in Doralt/Kirchmayr/Mayr/Zorn, EStG Aufl. 21 (2020)Herzog in Doralt/Kirchmayr/Mayr/Zorn, EStG Aufl. 22 (2022) § 33Toifl in Doralt/Kirchmayr/Mayr/Zorn, EStG Aufl. 21 (2020) § 2Toifl in Doralt/Kirchmayr/Mayr/Zorn, EStG Aufl. 20 (2018) § 2Herzog in Doralt/Kirchmayr/Mayr/Zorn, EStG Aufl. 20 (2018) § 33Doralt/Kirchmayr/Mayr/Zorn in Doralt/Kirchmayr/Mayr/Zorn, EStG Aufl. 20 (2018)Herzog in Doralt/Kirchmayr/Mayr/Zorn, EStG Aufl. 19 (2017) § 33Doralt/Toifl in Doralt/Kirchmayr/Mayr/Zorn, EStG Aufl. 19 (2017) § 2Herzog in Doralt/Kirchmayr/Mayr/Zorn, EStG Aufl. 18 (2016) § 33Doralt/Toifl in Doralt/Kirchmayr/Mayr/Zorn, EStG Aufl. 18 (2016) § 2Toifl in Doralt/Kirchmayr/Mayr/Zorn, EStG Aufl. 23 (2022) § 2Herzog in Doralt/Kirchmayr/Mayr/Zorn, EStG Aufl. 23 (2022) § 33Doralt/Kirchmayr/Mayr/Zorn in Doralt/Kirchmayr/Mayr/Zorn, EStG Aufl. 23 (2022)Toifl in Doralt/Kirchmayr/Mayr/Zorn, EStG Aufl. 22 (2022) § 2Doralt/Kirchmayr/Mayr/Zorn in Doralt/Kirchmayr/Mayr/Zorn, EStG Aufl. 22 (2022)Englmair in Aigner/Kofler/Tumpel, DBA Aufl. 2 Art 23 AJakom/Marschner EStG, 2014, § 1Jakom/Marschner EStG, 2011, § 1Jakom/Marschner EStG, 2021, § 1Jakom/Laudacher EStG, 2018, § 2Jakom/Laudacher EStG, 2014, § 2Jakom/Laudacher EStG, 2011, § 2Jakom/Marschner EStG, 2018, § 1Jakom/Laudacher EStG, 2021, § 2Jakom/Laudacher EStG, 2019, § 2Jakom/Marschner EStG, 2017, § 1Jakom/Marschner EStG, 2019, § 1Jakom/Marschner EStG, 2016, § 1Jakom/Laudacher EStG, 2015, § 2Jakom/Laudacher EStG, 2010, § 2Jakom/Laudacher EStG, 2013, § 2Jakom/Marschner EStG, 2020, § 1Jakom/Marschner EStG, 2015, § 1Jakom/Laudacher EStG, 2017, § 2Jakom/Marschner EStG, 2013, § 1Jakom/Marschner EStG, 2012, § 1Jakom/Marschner EStG, 2010, § 1Englmair in Aigner/Kofler/Tumpel, DBA Art 23 ABearbeiter in Doralt/Kirchmayr/Mayr/Zorn, EStG § 2Bearbeiter in Doralt/Kirchmayr/Mayr/Zorn, EStG § 33Bearbeiter in Doralt/Kirchmayr/Mayr/Zorn, EStGJakom/Laudacher EStG, 2020, § 2Jakom/Laudacher EStG, 2016, § 2Kofler/Lang, Doppelbesteuerungsabkommen und Europäisches Gemeinschaftsrecht (2007)Petschnigg, Die Highlights aus dem EStR-Wartungserlass 2013, SWK 20-21/2013 S. 906Mühlehner, Ausländische Organschaftsverhältnisse bei der Ermittlung ausländischer Verluste, SWI 11/2005 S. 529Marschner, Die Steuerpflicht nach § 1 Abs. 4 EStG und das Gemeinschaftsrecht, SWK 25/2007 S. 692Pinetz/Stanek, Gruppenbesteuerung: Nachversteuerung von Auslandsverlusten in fremder Währung, SWI 9/2016 S. 453Damböck/Galla/Nowotny, 2.2.2.1. Allgemeine GrundsätzeTeil IIKanduth-Kristen/Stopper in Denk/Pelinka (Hrsg), Handbuch Mietrecht (2022)Renner/Aigner, Praxisbeispiele zur Einkommensteuer (2017)Kovar/Zorman in Haunold/Kovar/Schuch/Wahrlich (Hrsg), Immobilienbesteuerung, 5. Aufl. (2021)Kovar/Zorman, Immobilienbesteuerung, 4. Aufl. (2016)Erläuterungen zum Formular E 1, SWK 4-5/2021 S. 200Bendlinger, Betriebsstätten-Ergebnisabgrenzung nach den neuen Verrechnungspreisrichtlinien, TPI 4/2021 S. 175Seite 6 der Einkommensteuererklärung, SWK 4-5/2018 S. 167Erläuterungen zum Formular E 1, SWK 4-5/2017 S. 214Erläuterungen zum Formular E 1, SWK 4-5/2016 S. 219Mayr/Blasina/Schwarzinger/Schlager/Titz, SWK-Spezial Körperschaftsteuer 2014/15 (2014)Renner/Schlager/Schwarz, Praxis der steuerlichen Gewinnermittlung (2008)Allgemeines zur Beilage E 1a, SWK 4-5/2023 S. 204Allgemeines zur Beilage E 1a, SWK 4-5/2020 S. 202Seite 6 der Einkommensteuererklärung, SWK 4-5/2015 S. 203Allgemeines zur Beilage E 1a, SWK 4-5/2019 S. 210Erläuterungen zum Formular E 1, SWK 4-5/2023 S. 163Erläuterungen zum Formular E 1, SWK 4-5/2020 S. 157Erläuterungen zum Formular E 1, SWK 4-5/2019 S. 173Allgemeines zur Beilage E 1a, SWK 4-5/2022 S. 217Allgemeines zur Beilage E 1a, SWK 4-5/2021 S. 244Allgemeines zur Beilage E 1a, SWK 4-5/2018 S. 195Allgemeines zur Beilage E 1a, SWK 4-5/2017 S. 248Allgemeines zur Beilage E 1a, SWK 4-5/2016 S. 251Erläuterungen zum Formular E 1, SWK 4-5/2022 S. 1746.6.2 VerlustermittlungKofler/Marschner, Änderungen im Außensteuerrecht, SWK 9/2014 S. 455Unger/Wagner, Die Berücksichtigung ausländischer Verlustrückträge im österreichischen Steuerrecht, SWI 9/2005 S. 426Hirschler/Sulz, Steuerbilanzen und Umgründungsbilanzen, SWK 23-24/2020 S. 1170Auer/Petutschnig/Resenig, Befreiungsmethode mit Progressionsvorbehalt auch im Quellenstaat?, SWI 3/2021 S. 116Lechner, Ausgleich und Nachversteuerung ausländischer Verluste, SWI 10/2005 S. 465Knechtl/Mitterlehner/Panholzer, SWK-Spezial: Die Körperschaftsteuererklärung 2022 (2023)Knechtl/Mitterlehner/Panholzer, SWK-Spezial: Die Körperschaftsteuererklärung 2021 (2022)Knechtl/Mitterlehner/Panholzer, SWK-Spezial: Die Körperschaftsteuererklärung 2020 (2021)Knechtl/Mitterlehner/Panholzer, SWK-Spezial Die Körperschaftsteuererklärung 2019 (2020)Trenkwalder/Nadlinger/Müller/Schneiderbauer/Tschurtschenthaler, Handbuch Unternehmensnachfolge (2016)Jakom/Marschner EStG, 2022, § 1Knechtl/Mitterlehner/Panholzer, SWK-Spezial: Die Körperschaftsteuererklärung 2023 (2024)Allgemeines zur Beilage E 1a, SWK 4/2024 S. 215Erläuterungen zum Formular E 1, SWK 4/2024 S. 171Natürliche Personen mit Wohnsitz oder gewöhnlichem Aufenthalt in Österreich sind in Österreich unbeschränkt einkommensteuerpflichtig (vgl. Rz 15 ff). Die unbeschränkte Steuerpflicht erfasst das gesamte "Welteinkommen". Die unbeschränkte Steuerpflicht erstreckt sich daher zB auch auf ausländische Betriebsstätten/Betriebe österreichischer Unternehmer. Ausländische Betriebsstätten/Betriebe unterliegen aber auch im Ausland der Besteuerung.

188Zur Vermeidung von Mehrfachbesteuerungen in mehreren Staaten dienen Doppelbesteuerungsabkommen (DBA); DBA teilen die Besteuerungsrechte zwischen den Staaten auf. Die von Österreich abgeschlossenen DBA verwenden dabei überwiegend die "Befreiungsmethode". Die "Anrechnungsmethode" kommt insbesondere mit Italien, Schweden, Japan und Ländern des angloamerikanischen Rechtkreises (USA, Großbritannien, Irland, Kanada) zu Anwendung. Bei der Anrechnungsmethode besteuert der Ansässigkeitsstaat (Wohnsitzstaat) das gesamte Welteinkommen, rechnet aber die ausländischen Quellensteuern an (siehe dazu Rz 7583 ff).

189Bei der überwiegend verwendeten Befreiungsmethode werden ausländische Einkünfte (die dem Quellenstaat zugeteilt sind) im Ansässigkeitsstaat steuerfrei gestellt. Dennoch sind die ausländischen Einkünften auch im Ansässigkeitsstaat von Bedeutung; denn die Befreiungsmethode ist regelmäßig mit einem Progressionsvorbehalt verbunden. Der Ansässigkeitsstaat darf die ausländischen (positiven) Einkünfte zwar nicht unmittelbar in die Besteuerung einbeziehen, aber - bei progressivem Tarifverlauf - bei der Ermittlung des auf inländische Einkünfte anzuwendenden Steuersatzes berücksichtigen. Der im innerstaatlichen Recht normierten Verpflichtung, die Auslandseinkünfte für die Steuersatzermittlung heranzuziehen, wird daher durch die Abkommen nicht derogiert. Der österreichische Tarif wird auf das gesamte Welteinkommen angewandt, der sich daraus ergebende Durchschnittsteuersatz auf die Inlandseinkünfte (vgl. Rz 7588 ff).

Beispiel (Befreiungsmethode mit Progressionsvorbehalt):


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Inlandseinkünfte:
20.000 Euro
Auslandseinkünfte:
5.000 Euro
Welteinkommen:
25.000 Euro

Da sich nach § 33 Abs. 1 EStG 1988 idF StRefG 2015/2016 bei einem Jahreseinkommen von 25.000 Euro (ohne Berücksichtigung von Sonderausgaben und sonstigen Absetzbeträgen) ein Durchschnittssteuersatz von 16,8% ergibt, ist dieser Durchschnittssteuersatz von 16,8% auf die Inlandseinkünfte in Höhe von 20.000 Euro anzuwenden. Daraus ergibt sich eine österreichische Einkommensteuer von 3.360 Euro.

2.8.2 Berücksichtigung ausländischer Einkünfte

190Die Behandlung von Verlusten aus ausländischen (DBA-befreiten) Betriebsstätten ist vom VwGH entschieden worden (VwGH 25.9.2001, 99/14/0217). § 2 Abs. 8 EStG 1988 trägt einerseits dieser Rechtsprechung des VwGH Rechnung, regelt zudem aber auch, wie ausländische Einkünfte in Österreich allgemein zu berücksichtigen sind.

191Ausländische Einkünfte sind bei der Berücksichtigung in Österreich stets nach österreichischem Steuerrecht zu ermitteln. Für die Berücksichtigung in Österreich hat daher eine "Umrechnung" (Adaptierung) vom ausländischen (Steuer)Recht auf das österreichische Steuerrecht stattzufinden. Dabei bleiben zB nur im ausländischen Steuerrecht vorgesehene Steuerbefreiungen oder Investitionsbegünstigungen unbeachtlich; vergleichbare steuerliche Regelungen (zB Sonderabschreibungen für Denkmalschutz, Assanierung oder Firmenwert) sind entsprechend der österreichischen Rechtslage zu adaptieren. Es obliegt dem Abgabenpflichtigen, im Rahmen der ihn bei Auslandssachverhalten treffenden erhöhten Mitwirkungspflichten darzutun, dass eine Umrechnung (Adaptierung) auf österreichisches Steuerrecht vorgenommen worden ist. Die bloße Vorlage von ausländischen Steuerbescheiden ist nicht ausreichend. Einkünfte in Fremdwährungen sind mit dem durchschnittlichen EZB-Referenzkurs des (Wirtschafts-)Jahres, in dem sie bezogen wurden, in Euro anzugeben.

192Die Berücksichtigung ausländischer Einkünfte gilt sowohl für betriebliche als auch für außerbetriebliche Einkünfte. Es sind daher auch zB ausländische Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung in Österreich zu berücksichtigen; daher hat auch die Überschussermittlung nach österreichischem Steuerrecht zu erfolgen (zB Fünfzehntelabsetzung bei Instandsetzungsaufwendungen). Ebenso richtet sich eine allfällige Liebhabereibeurteilung nach österreichischem Steuerrecht.

Liegt nach ausländischem Steuerrecht eine Liebhabereibetätigung vor, kommt ab der Veranlagung 2012 eine Verlustberücksichtigung in Österreich auf Grund der Verlustdeckelung nicht in Betracht (siehe Rz 198).


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Zusatzinformationen
Gültig ab:
06.05.2021
Betroffene Normen:
§ 2 Abs. 8 EStG 1988, Einkommensteuergesetz 1988, BGBl. Nr. 400/1988
Schlagworte:
Ausländische Einkünfte - Welteinkommen - ausländische Betriebsstätten/Betriebe - Mehrfachbesteuerungen - Doppelbesteuerungsabkommen - DBA - Befreiungsmethode - Anrechnungsmethode - Ansässigkeitsstaat - Wohnsitzstaat - ausländische Quellensteuern - Quellenstaat - Progressionsvorbehalt - Auslandseinkünfte - Steuersatzermittlung - Verluste aus ausländischen Betriebsstätten - Steuerbefreiungen - Investitionsbegünstigungen - erhöhte Mitwirkungspflichten - Umrechnungskurs - ausländische Einkünfte - außerbetriebliche Einkünfte - Überschussermittlung - Liebhabereibeurteilung.
Stammfassung:
06 0104/9-IV/6/00

Datenquelle: Findok — https://findok.bmf.gv.at

Fundstelle(n):
LAAAA-76448