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Beurteilungs- vs Ermessensspielräume in der Wirtschaftsprüfung
Unterschiede nach ISA und UGB
Der folgende Beitrag verweist auf die Problematik der Verwechslung bzw gleichbedeutender Verwendung der unbestimmten Rechtsbegriffe „Beurteilungsspielraum“ und „Ermessensspielraum“ im Kontext der berufsständischen und gesetzlichen Vorschriften in der Wirtschaftsprüfung in Österreich.
1. Unbestimmte Rechtsbegriffe und Wirtschaftsprüfungsnormen
Als Konsequenz der Weltwirtschaftkrise haben die letzten zwanzig Jahre weltweit und so auch in Österreich zu einer Expansion der Vorschriften in der Wirtschaftsprüfung geführt, die parallel zu zivilrechtlichen und verwaltungsrechtlichen Vorschriften bestehen. Um die in § 71 WTBG verankerte Sorgfaltspflicht zu erfüllen, hat der Wirtschaftsprüfer bei seiner Arbeit sowohl die gesetzlichen als auch die berufsständischen Normen zu beachten. Gerade aus diesem Grund stellt sich die Frage, inwieweit unbestimmte Rechtsbegriffe wie „Ermessensspielraum“ und „Beurteilungsspielraum“, die in den Vorschriften für die Jahresabschlussprüfung in Österreich zu finden sind, mit Begriffen aus internationalen Prüfungsstandards, insbesondere mit dem aus den International Standards of Auditing (ISAs) stammenden, zentralen Begriff des „professional judgment“ des Wirtschaftsprüfe...