Einlagensicherung
1. Aufl. 2021
Besitzen Sie diesen Inhalt bereits,
melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.
S. 361. Einleitung und theoretische Grundlagen
In den letzten Jahrzehnten waren viele Länder – sowohl entwickelte Volkswirtschaften als auch Schwellenländer – immer wieder von Bankenkrisen betroffen. Laeven und Valencia (2020) zählen in ihrem Update der globalen Datenbank zu systemischen Bankenkrisen insgesamt 151 Episoden von Bankenkrisen im Zeitraum von 1970 bis 2017. Nach deren Definition haben fast alle Länder in den letzten 48 Jahren eine systemische Bankenkrise durchgemacht, wobei nur drei Länder in diesem Zeitraum mehr als zwei solcher Krisenperioden verzeichneten. Bankenkrisen sind für das betroffene Land sehr kostspielig, sowohl was die Einbußen des Bruttoinlandsprodukts als auch was die fiskalischen Kosten betrifft. In vielen Fällen folgt der Bankenkrise eine Schulden- und Währungskrise, die mit weiteren hohen Kosten verbunden ist. Im Median steigt die öffentliche Verschuldung als Folge einer Bankenkrise in entwickelten Volkswirtschaften um über 21 % des BIPs. Die Krisenkosten gehen jedoch weit über diese fiskalischen Kosten hinaus: Einleger verlieren den Zugriff auf ihre Ersparnisse, selbst Kreditnehmer mit hoher Bonität können den Zugang zu Krediten verlieren und damit in den...