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SWK 9, 20. März 2021, Seite 609

VwGH zur ertragsteuerlichen Behandlung ausländischer Investmentfonds

Zweistufiger Typenvergleich bei der Einstufung ausländischer Rechtsgebilde erforderlich

Andrei Bodis

Der VwGH hat in einem kürzlich ergangenen Erkenntnis ( Ro 2018/13/0003) wichtige Aussagen zur ertragsteuerlichen Behandlung ausländischer Investmentstrukturen getroffen. Das Höchstgericht hat sich dabei erstmals mit dem InvFG 2011 in seiner mit dem AIFMG (BGBl I 2013/135) eingeführten Fassung auseinandergesetzt und ua die Unionsrechtskonformität der auf ausländische Investmentstrukturen abzielenden Bestimmungen in Teilen bestätigt.

1. Ausgangsfall

Die revisionswerbende Investmentgesellschaft (FM) war eine von mehreren sogenannten „series“ – eigenständige Teilvermögen – eines in den USA (Delaware) ansässigen Trusts. Nach US-amerikanischem Recht gilt der Trust als eigenständige juristische Person (aktiv und passiv klagslegitimiert) und ist zivilrechtlicher Eigentümer der Teilvermögen der jeweiligen series, die ihrerseits – nach eigenen Angaben – wirtschaftliche Eigentümerinnen dieses Teilvermögens sind. Jede series bildet einen eigenen Rechnungskreis und ist nach US-amerikanischem Recht eine steuerpflichtige Körperschaft; eine Durchgriffsbesteuerung bei den Anteilsinhabern findet somit nicht statt. Sofern allerdings mindestens 90 % der steuerpflichtigen Einkünfte (ohne realisier...

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