Handbuch der Besteuerung von Kapitalvermögen
1. Aufl. 2012
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S. 5451. Einleitung
Die Neuordnung der Besteuerung von Kapitalvermögen ist vor allem durch nationale Ziele, nämlich insbesondere die lückenlose Einbeziehung von Substanzgewinnen in die Besteuerung, geprägt. Themen des internationalen Steuerrechts sind eher am Rande betroffen, wobei jedoch interessante Teilaspekte bestehen.
Grenzüberschreitende Besteuerungsaspekte ergeben sich in zwei Richtungen. Investiert eine Person, die in Österreich unbeschränkt steuerpflichtig ist („Steuerinländer“), in ausländische Kapitalanlagen, so sind die Einkünfte daraus in Österreich regelmäßig steuerpflichtig.Doppelbesteuerungsabkommen schränken das österreichische Besteuerungsrecht nur in bestimmten Teilbereichen – meist in Form einer Verpflichtung zur Anrechnung von Quellensteuer auf Dividenden gem Art 10 bzw in bestimmten Fällen auch auf Zinsen gem Art 11 – ein. Investiert eine nur beschränkt steuerpflichtige Person („Steuerausländer“) in inländische Kapitalanlagen, steckt § 98 Abs 1 Z 5 EStG den Besteuerungsrahmen ab. Dabei schränken jedoch Doppelbesteuerungsabkommen – typischerweise die Art 10, 11 im Hinblick auf Dividenden und Zinsen und Art 13 im Hinblick auf Veräußerungsgewinne – das österreichische Besteuerungsrecht reg...