Eduard Lechner/Gunter Mayr/Michael Tumpel

Handbuch der Besteuerung von Kapitalvermögen

1. Aufl. 2012

ISBN: 978-3-7073-1888-3

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Handbuch der Besteuerung von Kapitalvermögen (1. Auflage)

S. 2111. Einführung

1.1. Allgemeines zum Verlustausgleich und Verlustvortrag

Unter Verlustausgleich wird die Zusammenrechnung von Einkünften verstanden, dh der Ausgleich von negativen Einkünften mit positiven Einkünften. Der Verlustausgleich ist Teil der Einkommensdefinition in § 2 Abs 2 EStG, wonach sich das Einkommen aus dem Gesamtbetrag der betrieblichen und außerbetrieblichen Einkünfte nach Ausgleich mit Verlusten und nach Abzug von Sonderausgaben und außergewöhnlichen Belastungen ergibt. Der Verlustausgleich dient im Rahmen dersynthetischen Einkommensbesteuerung zur Herstellung einer Besteuerung, die sich an der individuellen Leistungsfähigkeit des Steuerpflichtigen orientiert. Besteuert soll nur jenes Einkommen werden, dass der Steuerpflichtige nach Ausgleich mit Verlusten tatsächlich erwirtschaftet hat. Daneben trägt der Verlustausgleich auch der Risikoteilung zwischen dem Staat und dem Steuerpflichtigen Rechnung. Partizipiert der Staat an den Erwerbseinnahmen des Steuerpflichtigen durch Erhebung einer Einkommensteuer, muss diese Teilhaberschaft auch als Aufwand- und Risikogemeinschaft verstanden werden. Der Staat muss daher in angemessenem Umfang auch an den Verlusten des Steuerpflichtigen teiln...

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