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AR aktuell 1, Februar 2011, Seite 5

Frauen im Aufsichtsrat – mehr als nur ein Schlagwort

Susanne Kalss

Der vorliegende Beitrag beruht auf einem Vortrag, den die Verfasserin am im Bundesministerium für Finanzen anlässlich der Präsentation des Buches „Handbuch für den Aufsichtsrat“ gehalten hat. Der Vortragsstil wird beibehalten.

1. Nora

Nora, die Titelheldin aus dem gleichnamigen Stück von Henrik Ibsen, hat gute Chancen zum Gesicht eines Phänomens in Norwegen zu werden, nämlich als Frau erfolgreich im Wirtschaftsleben – eben in einem Aufsichtsrat – tätig zu sein. Nora wäre sicher genommen worden. Auf Nora hinzuweisen ist zugleich gefährlich, handelt das Stück doch davon, dass eine gedemütigte und daher frustrierte Hausfrau, eben Nora, Mann und Kinder verlässt, um ein ernsthafteres Leben zu führen.

Nein, es geht bei der Frage „Frauen im Aufsichtsrat“ nicht darum, für die weibliche Jeunesse dorée eine Beschäftigung zu finden. Nein, es geht nicht darum, Frauen die Möglichkeit der Selbstverwirklichung zu geben. Nein – und jetzt nähern wir uns schon stärker dem Thema –, es geht auch nicht darum, Gesellschaftsrecht und Unternehmensrecht mit gesellschaftspolitischen Themen aufzuladen, die nicht in die Funktionalität des Gesellschaftsrechts passen und nicht der Sicherung des Unternehmenswohls ...

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