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GesRZ 3, Juni 2011, Seite 145

Die Zusammensetzung des Aufsichtsrats

Marcus Lutter

Die vorliegende Abhandlung beruht auf einem Vortrag, den der Verfasser am auf dem 1. Österreichischen Aufsichtsratstag in Wien gehalten hat. Die Vortragsform wurde beibehalten und nur um einige wenige Fußnoten ergänzt.

I. Einleitung

Über fast 100 Jahre hin war es still um den Aufsichtsrat. Allenfalls gab es Witze um ihn wie die Frage, worin denn der Unterschied zwischen einer Wurst und dem Aufsichtsrat bestehe, und die Antwort: „Die Wurst ist für den Hund, der Aufsichtsrat für die Katz.“

Trotzdem war das Ansehen seiner Mitglieder um so höher. Wer in den Aufsichtsrat einer angesehenen Gesellschaft gebeten war, hatte die zivilen Generals-Epauletten erreicht. Hinsichtlich seiner Tätigkeit in diesem Gremium ist hingegen eine Geschichte aus den 1930er-Jahren symptomatisch: Ein neu gewähltes Mitglied nahm erstmals an einer Sitzung teil. Nachdem es die ganze Zeit über still und stumm dabeigesessen hatte, meldete es sich zum Schluss unter „Verschiedenes“ zu Wort und fragte höflich, ob der Herr Vorsitzende schon den Termin der nächsten Sitzung festgelegt habe. Nach der Sitzung fragte ein Mitglied ein anderes: „Und, was halten Sie von unserem neuen Mitglied?“ Die Antwort: „Ziemlich ge...

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