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SWK 26, 10. September 2014, Seite 1147

Praxisfragen zu Selbstanzeigen für Umsatzsteuerdelikte

Schadensgutmachung, Umsatzsteuerjahreserklärung als Selbstanzeige

Gudrun Pohanka und Norbert Schrottmeyer

Nachfolgend wird auf Praxisfragen im Zusammenhang mit Selbstanzeigen bei Umsatzsteuerverkürzungen eingegangen, insbesondere auf Spezialitäten bei der Schadensgutmachung und auf die Sonderregelung des § 29 Abs. 7 FinStrG für Umsatzsteuerjahreserklärungen als Selbstanzeigen. Diesbezüglich unterlaufen in der Praxis immer wieder Fehler.

1. Selbstanzeige als komplexe strafrechtliche Materie

Die Erstattung von Selbstanzeigen nach § 29 FinStrG hat in der täglichen Praxis einen großen Stellenwert eingenommen. Man muss sich jedoch bewusst sein, dass es sich dabei um eine komplexe strafrechtliche Materie handelt. Aufgrund mittlerweile regelmäßiger Änderungen der Selbstanzeigebestimmung nimmt deren Komplexität kontinuierlich zu, und Ausgestaltungs- bzw. Beratungsfehler in diesem Zusammenhang können schadenersatzpflichtig machen.

Diese Bestimmung ist entsprechend der ständigen Rechtsprechung als Ausnahmebestimmung eng zu interpretieren, und deren strafbefreiende Wirkung wird rein an den objektiven Kriterien des § 29 FinStrG gemessen, die schlussendlich von den Gerichten auszulegen sind. Die Irrtumsregel (§ 9 FinStrG) ist daher dabei nicht anwendbar. Ob z. B. die Schadensgutmachung verschuldet oder unverschuldet unterblieb, die Rechtzeitigkeit der Se...

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