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SWK 16, 1. Juni 2014, Seite 755

Vertreterhaftung des Gesellschafter-Geschäftsführers im Rahmen von Unternehmenskäufen

Die oftmals vergessene Geschäftsführerhaftung nach der BAO

Bernd Hofmann und Martin Spornberger

Gerade beim Verkauf der Anteile an Familien- und Ein-Mann-GmbHs kann es zu unliebsamen Überraschungen kommen, wenn im Rahmen der Vertragserrichtung die abgabenrechtliche Haftungssituation des Gesellschafter-Geschäftsführers nicht (ausreichend) bedacht wird. Die nachfolgende Insolvenz der veräußerten Gesellschaft, mit der sich der Verkäufer gar nicht mehr verbunden glaubte, lässt dieses Versäumnis mitunter schmerzlich zutage treten. Der vorliegende Beitrag widmet sich, basierend auf einem praxisrelevanten Fall, dem Problem der Vertreterhaftung im Rahmen von Unternehmenskäufen.

1. Der Blick in die Praxis

Laut einer Umfrage der EU sind seit dem Beginn der Finanzkrise vor allem Klein- und Mittelbetriebe mit unverhältnismäßig großen Finanzierungsproblemen konfrontiert. Damit sind vielfach auch Familien- und Ein-Mann-GmbHs betroffen.

Für in wirtschaftliche Schieflage geratene Unternehmen ist unter diesen Bedingungen der Turnaround oft nicht mehr zu schaffen. In dieser Situation treten häufig finanzstarke Investoren auf den Plan, die hier mit einem (vermeintlich) geeigneten Restrukturierungskonzept in petto ein günstiges Schnäppchen landen wollen – vielleicht sogar bloß zu einem symbolischen...

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