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Entwicklungsperspektiven für den Wesentlichkeitsgrundsatz in der nichtfinanziellen Berichterstattung
Obwohl er sich weder dem Text der CSR-Richtlinie (2014/95/EU) noch den Transformationen dieser Richtlinie in das deutsche bzw. österreichische Bilanzrecht explizit entnehmen lässt, gilt der Wesentlichkeitsgrundsatz doch – zutreffend – als das „Herzstück“ der nichtfinanziellen Berichterstattung. Dem Einklang, der in diesem Punkt herrscht, steht eine große Vielfalt an Auffassungen gegenüber, wie dieser Grundsatz auszulegen und in der Praxis anzuwenden ist. Klarstellungen, aber auch neue Konfliktpunkte verspricht nunmehr die bevorstehende Neufassung der CSR-Richtlinie. Die Kernfragen des Status quo sowie die sich abzeichnenden Entwicklungsperspektiven darzustellen, dies ist das Ziel des vorliegenden Beitrages. Er leitet hieraus Handlungsempfehlungen ab, um bereits heute die Rechtssicherheit in der Anwendung für berichtspflichtige Unternehmen zu erhöhen und für absehbare Reformen gerüstet zu sein.
1. Einleitung
„Materiality, like beauty, is in the eye of the beholder“. Die hohen Ermessensgrade für Berichtsersteller, die naturgemäß mit der Anwendung des Wesentlichkeitsgrundsatzes einhergehen, werden zu einem immer bedeutsameren Problem, je größer das Ausmaß ist, in dem Unternehmensbericht...