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ISR 10, Oktober 2025, Seite R1

Editorial

Nadia Altenburg und Julius Scherr

Wie soll es weitergehen im internationalen Steuerrecht? Diese Frage ist längst keine akademische mehr, sondern eine hochpolitische. Seit der Inauguration von Donald Trump hat sich gezeigt, dass auf internationale Verlässlichkeit kaum noch gebaut werden kann. Die Rule of Law wird heute von Machtpolitik und nationalen Interessen durchlöchert. Und wer glaubt, dies sei ein ausschließlich amerikanisches Problem, verkennt die Realität: Auch abseits der USA bröckeln Ordnung und Konsistenz im internationalen Steuerrecht.

Die gewaltigen Schuldenberge, die Staaten seit der Finanzkrise 2008 weltweit angehäuft haben, erhöhen den Druck weiter. Es gibt nur zwei Auswege: Haushalte konsolidieren oder Steuern erhöhen. Der gemeinsame Leidensdruck hat die Staaten im Rahmen des BEPS Projekts - zumindest für einen gewisse Zeit - an einen gemeinsamen Verhandlungstisch gebracht. In dieser Situation wurde die globale Mindestbesteuerung zur Sicherung des Steueraufkommens eingeführt. Seit 2024 gilt sie nun - doch mit ihr sind fundamentale Fragen verbunden, die alles andere als geklärt sind. Wie lassen sich die Regeln mit bestehenden Doppelbesteuerungsabkommen vereinbaren? Führt die Sekundärergänzungssteuer g...

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