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iFamZ 1, Jänner 2009, Seite 50

Inländische Gerichtsbarkeit in Ehesachen und VO Brüssel IIa

iFamZ 2009/53

§§ 76 Abs 2, 114a Abs 4 JN, Art 6 VO Brüssel IIa

Die Bestimmungen der JN über die „inländische Gerichtsbarkeit“ in Ehesachen (§§ 76 Abs 2,114a Abs 4 JN) werden verdrängt, wenn der Beklagte (durch seine Staatsangehörigkeit) zumindest eine der Voraussetzungen des Art 6 lit a oder b Brüssel IIa-VO erfüllt.

Der Revisionsrekurs vertritt den Standpunkt, die internationale Zuständigkeit des österr Gerichts liege trotz „EU-Bürgerschaft“ des Beklagten vor; wegen seines gewöhnlichen Aufenthalts in einem Drittstaat (Schweiz) sei gem Art 3 ff VO Brüssel IIa nämlich auch kein anderer EU-Mitgliedstaat zuständig und daher die auf Art 7 Abs 1 VO Brüssel IIa beruhende Restzuständigkeit nach den nationalen Vorschriften gegeben. Diese werde von Art 6 VO Brüssel IIa nicht eingeschränkt, weil die letztere Bestimmung nur dann anzuwenden sei, wenn sich aufgrund der Zuständigkeitsprüfung nach Art 3 ff VO Brüssel IIa (doch) die Zuständigkeit eines anderen Mitgliedstaats (als nach Art 6 lit a oder b VO Brüssel IIa) ergebe.

Dieser Auslegung vermag sich der OGH nicht anzuschließen.

Der Zweck des Art 6 VO Brüssel IIa liegt darin, für die Zuständigkeiten nach Art 3 bis 5 VO Brüssel IIa ua auch dann den Anspruch auf „Ausschließlichkeit“ zu...

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