Besitzen Sie diesen Inhalt bereits,
melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.
Vorstands- und Geschäftsführerpflichten zur nachhaltigen Unternehmensfinanzierung
Die ESG-Debatte durchzieht längst große Teile der Privatrechtsordnung, darunter auch das Gesellschaftsrecht. Die Sustainable-Finance-Regulatorik der EU sorgt dabei für neue Rahmenbedingungen bei der Unternehmensfinanzierung. Der Beitrag prüft, wie Vorstand und Geschäftsführer ihre Finanzverantwortung adjustieren müssen, um für die Herausforderungen des ESG-Zeitalters gerüstet zu sein: Gibt es eine Pflicht zur nachhaltigen Unternehmensfinanzierung?
I. Einleitung
1. ESG und Gesellschaftsrecht
Die Nachhaltigkeitsdebatte durchzieht längst große Teile der (Privat-)Rechtsordnung. Sie wird heute universell unter dem Banner „ESG“ geführt. Der politische Hintergrund ist bekannt: Der anthropogene Klimawandel bedroht Mensch, Tier und Planet. Mit großen Ambitionen hat die Europäische Kommission daher im Dezember 2019 den „European Green Deal“ verlautbart. Mit dessen Hilfe soll der „Übergang zu einer modernen, ressourceneffizienten und wettbewerbsfähigen Wirtschaft“ gelingen, „die bis 2050 keine Netto-Treibhausgase mehr ausstößt, ihr Wachstum von der Ressourcennutzung abkoppelt, niemanden, weder Mensch noch Region, im Stich lässt.“
Wenn man bedenkt, dass sich nach Schätzungen über 70 % der weltweit...