Tax Compliance und Risikomanagement im digitalen Zeitalter
1. Aufl. 2024
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S. 31. Status quo und aktuelle Impulse
Aus der Perspektive unternehmerisch tätiger Steuerpflichtiger bilden Steuern in mehrfacher Hinsicht einen belastenden Eingriff in eine ganze Gruppe von Grundrechten und Grundfreiheiten. Offensichtlich ist der Eingriff durch die Steuerbelastung selbst. In der Vergangenheit stand sie als Steuerzahllast beinahe allein im Zentrum unternehmerischer Steuerplanung, Steuergestaltung und Steuerstreitkultur. In jüngerer Zeit gewinnen eine zweite, dritte und vierte Dimension der „Steuerbelastung“ an Bedeutung. Zu nennen sind zuerst die Verfahrenslasten durch Dokumentations- und Mitwirkungspflichten im Besteuerungsverfahren. Diese Kosten der „Tax Compliance“ treten für die Unternehmen mittlerweile nicht mehr unmerklich hinter die eigentlichen Steuerzahllasten zurück, sondern sind Teil der Steuerplanung geworden. Damit verbunden sind sodann die Kapital-, Planungs- und Transaktionskosten und die nicht nur monetären, sondern auch persönlichen Strafbarkeitsrisiken, die aus Rechtsunsicherheiten und langen Verfahrensdauern entstehen. Und immer spürbarer wahrnehmbar werden schließlich die Eingriffe in die informationelle Selbstbestimmung, die Berufsausübungsfreiheit ...