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Reflexives Führungslernen
„Lernen ist die Vorfreude auf sich selbst.“
Sloterdijk, 2011
1. Vorwort
Queen Elizabeth II. fragte 2008 bei einer Veranstaltung zur Finanzkrise in der London School of Economics: „Why did nobody notice it?“ Damit stellte sie implizit, aber öffentlichkeitswirksam die Frage nach der Verantwortung der Wirtschaftswissenschaften und der Führungskräfte (Anmerkung der Autorin) für die Krise und während der Krise.
Intellektuelle und manageriale Auseinandersetzung allein scheinen nicht auszureichen, um (wirtschaftliche) Probleme zu erkennen.
Führungskräfte spielen eine wichtige Rolle in wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Debatten, besitzen hohes Prestige und sind oft mit anderen – auch politischen – Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern vernetzt. In Unternehmen und auch in der Öffentlichkeit wird ihnen Deutungshoheit zugeschrieben.
Zu meiner Arbeit als Unternehmensberaterin gehört es, Führungskräfte beim Lernen zu unterstützen, damit diese ihre Verantwortung umfassend wahrnehmen (können) und sich mit Fragen der Führung, der Führungsbeziehung und Macht reflexiv und auch auf wissenschaftlicher Basis auseinandersetzen.
In diesem Artikel möchte ich auf die Bedeutung reflexiver Führ...