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GRC aktuell 4, Dezember 2022, Seite 117

Das Phänomen Aktionärsaktivismus

Stand und neuere Entwicklung aus europäischer Perspektive

Thomas Rautenstrauch und Janis Hummel

Die direkte Einflussnahme von Aktionärinnen und Aktionären auf das Management kapitalmarktorientierter Unternehmen stellt regelmäßig eine nicht unerhebliche Herausforderung für die Corporate Governance dar. Die anfänglich vor allem finanzorientierten Motive für den Aktionärsaktivismus werden dabei auch in Europa immer deutlicher durch die Entwicklung zur nachhaltigen Unternehmensführung und die Forderung nach Verantwortung für Umwelt und Soziales erweitert. Aus diesem Grund wandelt sich das bisherige Verständnis von Aktionärsaktivismus.

1. Einführung

Das anfänglich vor allem in den USA verbreitete Phänomen des „Shareholder Activism“, das im Folgenden mit der deutschen Bezeichnung Aktionärsaktivismus gleichgesetzt wird, verbreitet sich seit einigen Jahren eindrücklich in Europa, wo Aktionärinnen und Aktionäre europäischer Kapitalgesellschaften in den vergangenen zehn Jahren vermehrt begonnen haben, ihre Aktionärsrechte auch mit Unterstützung institutioneller Investoren aktiver als bisher auszuüben.

Diese Beobachtung wirft die Frage nach den Gründen für diesen Sinneswandel bei den Aktionären europäischer Kapitalgesellschaften auf. Auch stellt sich die Frage, welche Ziele und Wirkungen a...

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