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Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
jüngst gab der Disney-Konzern über 7.000 Freisetzungen bekannt. In den ersten Wochen des Jahres 2023 kündigten US-Tech-Konzerne mehr als 60.000 Mitarbeiter, im Vorjahr waren es bereits etwa 160.000 gewesen. In Deutschland strich SAP 3.000 Stellen. Das überrascht, weil alle Unternehmen Gewinne ausweisen. Auch SAP, das deutsche Softwarehaus, verdiente im letzten Geschäftsjahr 4,7 Milliarden Euro.
Die Technologiebranche ist in den Corona-Jahren enorm gewachsen. Die Facebook-Mutter Meta und Amazon verdoppelten ihre Belegschaft während der Pandemie, Microsoft und Google vergrößerten ihre Angestelltenzahl um die Hälfte. Auch SAP stellte im Laufe der Pandemie mehr als 11.000 neue Mitarbeitende ein.
Vor dem Hintergrund des enormen Fachkräftemangels, schwieriger Mitarbeitersuche, hoher Abfertigungszahlungen und negativer Auswirkungen von Kündigungen auf die Belegschaft sind die Mitarbeiterfreisetzungen schwer nachvollziehbar.
Einen interessanten Aspekt zur Arbeit von Aufsichtsräten nannte jüngst Jeffrey Pfeffer von der Stanford University: Der wahre Grund sei „soziale Ansteckung“, die Unternehmen würden sich gegenseitig imitieren. Viele Manager wüssten, dass die Mita...