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AR aktuell 2, April 2017, Seite 26

Aufsichtsrat: Warum es auf das „R“ ankommt!

Rat-Geben als Erfolgsfaktor

Josef Fritz

Schon allein das Wort „Aufsichtsrat“ bringt die beiden Hauptaufgaben des Gremiums prägnant zum Ausdruck. Während das Aufsicht-Führen – um einen Vergleich mit dem Profi-Eislaufsport anzustellen – die „Pflicht“ darstellt, ist das Rat-Geben die „Kür“. In der jüngsten Praxis wird diesem Aspekt noch viel zu wenig Bedeutung beigemessen.

1. Einleitung

Faktum ist, dass Aufsichtsratsmandate nach wie vor sehr stark über die Beziehungsebene vergeben werden. Die Methode „Ich suche einen Aufsichtsrat – kennst du jemanden?“ dominiert.

Der positive Aspekt dabei ist die Vertrauensebene, welche für ein Mandat eine wichtige Voraussetzung darstellt. Weniger der Sache gerecht ist der modus vivendi bei der Suche und Auswahl qualifizierter und geeigneter Persönlichkeiten. Die Suche nur im eigenen Bekanntenkreis ist so, als würde man beim Fischen die Angel ins Wasserglas hängen und nicht die Möglichkeiten der Ozeane nutzen.

In der Praxis kommt es somit häufig zu den sogenannten 3-F-Bestellungen, nämlich: family, friends and fools. Die Erfahrung aus meiner langjährigen Aufsichtsratszeit hat mich gelehrt, dass Mandatsbestellungen, die ausschließlich auf der Beziehungseben erfolgen, zwar einfach und bequem sind...

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