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GesRZ 2, April 2021, Seite 74

Angemessene Barabfindung beim Squeeze-out: OLG Wien fasst heiße Eisen an

Praxisfragen zu OLG Wien 1.10.2020, 6 R 78/20i ua

Heinrich Foglar-Deinhardstein und Christian Aichinger

In seiner Entscheidung vom , 6 R 78/20i ua, zum Squeeze-out der BEKO Holding AG legt das OLG Wien ausführlich seine Ansicht zu verschiedenen Fragen iZm der Ermittlung der angemessenen Barabfindung und zur Verzinsung dieser Barabfindung dar. Dies ist schon deswegen sehr zu begrüßen, weil damit die Tür zu einer detaillierten Rspr zu Fragen der Unternehmensbewertung weit aufgestoßen wird. Einige besonders brennende Themen aus der Entscheidung werden in diesem Beitrag aus Sicht der Praxis diskutiert.

I. Einleitung: Kontext und Bedeutung der Entscheidung des OLG Wien

1. Durchbruch zu detaillierten Aussagen der Rechtsprechung zu Fragen der Unternehmensbewertung

Noch anno 2016 wurde literarisch beklagt, dass österreichische Gerichte bei Bewertungsfragen übertriebene Zurückhaltung übten, während es in Deutschland eine „umfangreiche, durch die Tiefe der Problemdurchdringung imponierende Judikatur“ zur Unternehmensbewertung gebe. Spätestens mit der rezenten OLG Wien-Entscheidung 6 R 78/20i ua gehört dieser kritische Befund erfreulicherweise der Vergangenheit an, weil das OLG Wien in dieser Entscheidung – beherzt und ohne falsche Scheu – zahlreiche heiße Eisen der Diskussion zur Untern...

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