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SWK 36, 20. Dezember 2014, Seite 1516

Jahresübergreifende Progressionsglättung

Ein Beitrag zu einer gerechteren Einkommensbesteuerung

Oliver Herzog

Unter diesem sperrigen Titel versteckt sich ein simples Problem: Steuerpflichtige mit schwankenden Jahreseinkommen zahlen bei der Einkommensteuer drauf. Betroffen sind nicht nur Unternehmer mit wechselnden Gewinnen und Verlusten, sondern zunehmend auch Arbeitnehmer und neue Selbständige mit Beschäftigungslücken (z. B. wegen Fortbildung, Umschulung, Bildungskarenz). Die strikte Jahresbesteuerung ist nicht mehr zeitgerecht und entspricht auch nicht dem Leistungsfähigkeitsgrundsatz. Abhilfe könnte ein Modell zu einer jahresübergreifenden Progressionsglättung bringen. Dieses habe ich bereits in der Gedenkschrift für Peter Quantschnigg erstmals dargestellt; es soll nun – anlässlich der der angekündigten Steuerreform – einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt werden.

1. Ausgangslage

„Lohnsteuereinnahmen stiegen stärker als Löhne“ titelte am orf.at, was bei einem progressiven Steuertarif allerdings nicht verwunderlich ist. Demnach gab es bei den Einkommen ein Plus von 2,9 Prozent, während die Steuereinnahmen um 4,8 Prozent wuchsen. Was viel mehr verwundert, ist, dass die Lohnsteuer trotz einer Rekordarbeitslosigkeit (die Marke von 400.000 Arbeitslosen ist bereits überschritten) weiterhin...

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