Besitzen Sie diesen Inhalt bereits, melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.

Dokumentvorschau
SWK 29, 10. Oktober 2014, Seite 1247

Das Ende der „kalten Progression“ ist unverzichtbar

Die „Steuerreform“ ist bloß Kosmetik

Walter Koneczny

Prof. Dr. Walter Koneczny, Wirtschaftsprüfer/Steuerberater und praxisorientierter Wissenschaftler in Wien, schreibt uns anlässlich der Diskussion um die Steuerreform und tritt für die sofortige Abschaffung der sog. „kalten Progression“ ein.

1. Das Problem

Echte Steuerreformen sind in Österreich sehr selten. Hiermit soll versucht werden, die politischen Entscheidungsträger auf ein Faktum hinzuweisen, das dem Steuerbürger als besonders unfair aufstößt: In Österreich wird der Öffentlichkeit medial wirksam alle drei bis fünf Jahre eine Steuersenkungsaktion präsentiert. Ein gewisser Zusammenhang mit bevorstehenden Wahlen wird sicherlich reiner Zufall sein. Was hier beschlossen wird (wurde), ist jedoch keine Steuerreform, sondern ein durch Erhöhung diverser fixer Steuerabsetzbeträge hergestellter Zustand jener effektiven Steuerbelastung, wie es sie vor ein paar Jahren ohnehin bereits gegeben hat, die jetzt aber explodiert, weil sich die „kalte Progression“ als besonders drückend erweist.

„Kalte Progression“ bedeutet, dass bei gleichbleibendem Steuerrecht unter dem Einfluss inflatorischer Wirkung die effektive Steuerbelastung automatisch ansteigt. Dieser Effekt entsteht auch bei der an sich ...

Daten werden geladen...