In den letzten Jahren haben sich Betriebsprüfungen in zahlreichen Ländern intensiv dem Prüfungsschwerpunkt „Verrechnungspreisgestaltungen über die Grenze“ gewidmet. Das Ergebnis sind bilaterale oder sogar multilaterale Besteuerungskonflikte und die Gefahr von Doppelbesteuerungen in erheblichem Ausmaß. Die derzeit allein in Österreich anhängigen Fälle belaufen sich auf mehrere hundert Millionen an Steuerbemessungsgrundlagen, die es zwischen den Staaten „aufzuteilen“ gilt. Manche Problemstellungen – und diese können jeden Wirtschaftstreuhänder betreffen – sind dabei so kompliziert, dass sie mit einem „gordischen Knoten“ verglichen werden können, den es zu lösen gilt. Im Folgenden soll die Bereinigung bzw. Vermeidung von Besteuerungskonflikten anhand der bestehenden Rechtsgrundlagen und Verfahrenswege aufgezeigt werden.

Bei dem vorliegenden Beitrag handelt es sich um die überarbeitete Fassung von Case Study 33 aus dem – ebenfalls von Roland Macho, Gerhard Steiner und Erich Spensberger verfassten – soeben in zweiter, wesentlich erweiterter Auflage im Linde Verlag erschienenen Handbuch „Case Studies – Verrechnungspreise kompakt“. Neben der allgemeinen Darstellung wird insbesondere schwer...