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iFamZ 1, Jänner 2008, Seite 59

Die „Patchworkfamilie“

Merkmale, Chancen und Gefahren aus pädagogischer Sicht

Barbara Neudecker

Die aktuelle Diskussion um die gesetzliche Erweiterung von Rechten und Pflichten für Stiefelternteile lädt dazu ein, das Phänomen der„Patchwork-“ oder „Stieffamilie“ aus pädagogischer Perspektive zu betrachten. In diesem Beitrag wird auf Merkmale und Besonderheiten dieser Familienform eingegangen sowie auf die Frage, wie Kinder das Leben in einer Patchworkfamilie erleben.

A. Einleitung

„Patchworkfamilie“, „Stieffamilie“, „Fortsetzungsfamilie“, „Mischfamilie“, „reconstituted family“: Die Bezeichnungen für dieses Familienmodell sind ebenso vielfältig wie seine Erscheinungsformen.

Die Vereinten Nationen definieren die reconstituted family als Familienform, bei der Ehepartner, Lebensgefährten oder registrierte gleichgeschlechtliche Paare mit einem oder mehreren Kindern im gemeinsamen Haushalt leben und mindestens ein Kind nicht aus dieser Beziehung stammt. Andere Einteilungen unterscheiden zwischen der Patchworkfamilie als nichtehelicher und der Stieffamilie als ehelicher Lebensgemeinschaft. Man könnte bei einer Unterscheidung der beiden Begriffe aber auch darauf hinweisen, dass der Begriff „Patchwork“ auf das gesamte Familiensystem einschließlich in anderen Haushalten lebender Familienmi...

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