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iFamZ 3, Mai 2008, Seite 136

Medizinisch assistiertes Sterben als ethisch-rechtliche Herausforderung

Handlungs- und Entscheidungsprobleme bei Patientenautonomie und Palliativversorgung

Christof Eisl

Diane Pretty, Terri Schiavo, Piergiorgio Welby, Chantal Sébire - menschliche Schicksale gehen seit Jahren durch die Medien, welche das Mitgefühl vieler Menschen wecken und immer wieder die Frage nach der Legalisierung des assistierten Suizids oder der Tötung auf Verlangen entfachen. Öffentlich wurden alle diese Schicksale unter dem Begriff „Euthanasie“ diskutiert; dennoch sind die Fälle sehr unterschiedlich gelagert: Terri Schiavo (2005) war selbst kommunikations- und entscheidungsunfähig im Wachkoma, und andere entschieden über den Abbruch ihrer Ernährung mittels Magensonde; Piergiorgio Welby (2006) erkämpfte den Abbruch künstlicher Beatmung bei vollem Bewusstsein. Diane Pretty (2002) wollte beim EGMR Straffreiheit für ihren Mann erwirken, falls dieser ihr Beihilfe zur Selbsttötung leiste, Chantal Sébire (2008) vor einem französischen Gericht die Erlaubnis zur ärztlich assistierten Selbsttötung.

I. Problemspektrum

Die beeindruckenden Errungenschaften der modernen Medizin, die niemand mehr missen möchte, stellen uns gerade in Bezug auf das Ende des Lebens vor völlig neue ethische, rechtliche und menschliche Herausforderungen. Sterben und Tod werden immer mehr das Ergebnis von Handlun...

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