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iFamZ 3, Mai 2008, Seite 129

Sterben in Würde

Ethik am Lebensende im Spannungsfeld von Autonomie und Fürsorgepflicht

Ulrich Körtner

Die Probleme des medizinisch begleiteten und manipulierten Sterbens haben keine geringere Sprengkraft als diejenigen der Biomedizin. Hierbei besteht ein Konflikt zwischen dem Selbstbestimmungsrecht des Patienten, der Fürsorgepflicht des Arztes und dem Menschenrecht auf Leben, aus welchem das gesetzlich verankerte Verbot jeder absichtlichen Tötung folgt. Das größte gesellschaftliche Problem ist jedoch nicht die medizinische Überversorgung, sondern die Einsamkeit der Sterbenden.

I. Hinführung

Die Diskussion darüber, was menschenwürdiges Sterben

bedeutet, wird nicht nur in Fachkreisen, sondern auch in der Öffentlichkeit bis in den Bereich der Gesetzgebung hinein intensiv geführt. Auch auf gesamteuropäischer Ebene steht das Thema auf der Tagesordnung. Im Sommer 1999 verabschiedete die Parlamentarische Versammlung des Europarats eine Empfehlung zum Schutz der Menschenrechte und der Menschenwürde von Todkranken und Sterbenden. Im Zentrum dieses Dokuments steht die Frage, wie weit das Recht auf Selbstbestimmung, das auch in der letzten Lebensphase gilt, reicht und inwiefern es durch das Recht ...

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