Bindungswirkungen zwischen Verfahren

1. Zu Anlass und Thema

Mitten in meinem Sommerurlaub 2022 erreichte mich ein Mail mit der Einladung, beim traditionellen Symposium der hochgeschätzten Kollegen Holoubek und Lang„grundsätzlich über die Frage nachzudenken, wie denn Ergebnisse aus einem Verfahren in das andere (ohne, dass alles wieder neu aufgerollt wird) übertragen werden bzw. werden können“. Mir wurde als Arbeitstitel das Thema „Konzepte der Übertragung von Verfahrensergebnissen“ zugewiesen und Folgendes aufgetragen: „Idee ist, einmal mit dem ‚großen Blick‘ zu sagen, wie das denn, mit welchen Instrumenten das funktioniert, und was dabei zu beachten ist etc.“ Die fast unschlagbare Kombination der einladenden Personen und des ebenso einladenden Themas bewog mich trotz Ferienstimmung zur Zusage. Freilich: „Großer Blick“ klingt ein wenig fragwürdig, denn von Adorno wissen wir: Das Ganze ist das Unwahre, und dann noch das gefährliche „etc“. Ich möchte lieber etwas bescheidener das bieten, was man in der Schweiz eine „Auslegeordnung“ nennt, also eher tastende Gedanken darüber, wie sich alles im Groben und Ganzen so ungefähr verhält. Dabei werden drei Fragenkreise angesprochen: Erstens, warum Ergebnisse von Verfahren überha...