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GesRZ 5, Oktober 2014, Seite 285

Die deutsche Unternehmergesellschaft als Alternative für österreichische Gründer

Eine empirische Annäherung

Christoph Teichmann und Ralf Knaier

Der vorliegende Beitrag geht anhand empirischer Daten der Frage nach, inwieweit die deutsche GmbH-Reform des Jahres 2008 zu einer Abwanderung österreichischer Unternehmensgründer nach Deutschland geführt hat.

I. Einführung: Die GmbH im Wettbewerb der Rechtsordnungen

1. Grundlagen eines Wettbewerbs der Rechtsordnungen im Gesellschaftsrecht

Das Wettbewerbsprinzip ist kein sachgerechter Maßstab für den Gesetzgeber.“ Dieses Diktum von Herbert Wiedemann brachte für viele Jahre die vorherrschende Auffassung der deutschen Gesellschaftsrechtswissenschaft zum Ausdruck. Zwar ist aus den USA schon lange bekannt, dass die einzelnen Bundestaaten um das jeweils beste Gesellschaftsrecht wetteifern – ein Wettbewerb, aus dem der Staat Delaware als Sieger hervorgegangen ist. Ebenso hat es sich herumgesprochen, dass dieser Wettbewerb mit dem Vorwurf eines race to the bottom nicht adäquat erfasst werden kann. Der eigentliche Wettbewerbsvorteil Delawares sind eine hochspezialisierte Justiz und ein Gesetzgeber, der sich als Dienstleister für Unternehmen versteht.

In Europa allerdings herrschen andere Verhältnisse. Die US-amerikanische Entwicklung lässt sich hier nicht ohne Weiteres wiederholen. Denn ersten...

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