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GesRZ 5, Oktober 2021, Seite 304

Digitalisierungsperspektiven im GmbH-Recht

Julia Nicolussi

Der Prozess der Digitalisierung verändert die Art und Weise des Zusammenlebens, des Wirtschaftens und auch des Zusammenwirkens in der Rechtsform der GmbH. Während sich manche Verfahren aufgrund der Flexibilität des bestehenden Systems nahezu friktionslos in die virtuelle Welt übersetzen lassen, macht der Einsatz anderer digitaler Instrumente im GmbH-Recht die Überprüfung von zentralen Grundsätzen des Gesellschaftsrechts erforderlich und ruft nach juristischen Antworten.

I. Die GmbH und der technische Diffusionsprozess

Mit trat das GmbHG in Kraft und brachte damit den – wie Marcus Lutter die GmbH einst bezeichnete – „wichtigsten und erfolgreichsten Exportartikel“ des deutschen Rechts mit feiner Klinge abgeschliffen nach Österreich. Die junge GmbH wächst in einer Epoche rund um die Jahrhundertwende, in der sich die österreich-ungarische Monarchie zeitgeschichtlich im Übergang von der ersten in die zweite industrielle Revolution befindet: Energieformen wie Elektrizität und Erdöl werden in dieser Zeit erstmalig für die industrielle, arbeitsteilige Massenproduktion von Gütern einsatzfähig gemacht. In Österreich bilden die Elektro- und Maschinenindustrie und das Kfz-Wesen (Wiener Beck...

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