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IRZ 9, September 2012, Seite 343

Solvenztest – eine Alternative zur bilanziellen Kapitalerhaltung in der Europäischen Union?

Josef Arminger

In der Europäischen Union orientiert sich der Gläubigerschutz im Wesentlichen am Prinzip der bilanziellen Kapitalerhaltung, basierend auf der EU-Kapitalrichtlinie aus dem Jahr 1976. Die Weiterentwicklung der Rechnungslegung, insbesondere deren Internationalisierung in Verbindung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), hat massiven Einfluss auf das aktuelle Prinzip der Kapitalerhaltung. Die Europäische Kommission hat daher Schritte zur Modernisierung des Gesellschaftsrechts eingeleitet. Als mögliche Alternative zur bilanziellen Kapitalerhaltung wird vielfach der Solvenztest angesehen.

Dieser Beitrag gibt einen Überblick über die aktuellen Regelungen der Europäischen Union zur Begrenzung der Dividendenausschüttung und stellt andererseits bestehende Alternativen in den USA vor. Eine kritische Analyse beider Systeme sowie ein Ausblick auf die aktuellen Entwicklungen zeigen den Handlungsbedarf der Politik auf.

1. Einführung

Die geplante Reform des Gesellschaftsrechts in Europa hat die Abschaffung des Gläubigerschutzes in Form der bilanziellen Kapitalerhaltung auf Grundlage der aus dem Jahr 1976 stammenden EU-Richtlinie (Kapitalrichtlinie) in die Diskussion gebracht.

Ins...

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