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IRZ 3, März 2012, Seite 92

Probleme der Ermittlung und Berücksichtigung des Eigenbonitätseffekts bei der Fair Value-Bewertung von Verbindlichkeiten

Christian Thurow

IFRS 9 Finanzinstrumente und IFRS 13 Bemessung des beizulegenden Zeitwerts fordern explizit die Berücksichtigung von Veränderungen der eigenen Bonität bei der Fair Value-Bewertung von Verbindlichkeiten. Jedoch können sich gravierende Probleme ergeben u.a. im Bereich der in der Praxis zugrunde gelegten Annahmen bzgl. des eigenen Zahlungsausfalls und der Überschuldung – dies kann Bilanzierende sogar vor erhebliche rechtliche Probleme stellen.

1. Eigenbonitätseffekt und Bewertung von Verbindlichkeiten

Wie von Beyer/Hermens/Römhild in IRZ 7–8/2010 bereits ausführlich dargelegt, hat die Veränderung der eigenen Bonität, d.h. des eigenen Kreditausfallrisikos, Auswirkungen auf den Fair Value der eigenen Verbindlichkeiten. Dies resultiert daraus, dass der Fair Value von Verbindlichkeiten aus der Perspektive des Gläubigers heraus ermittelt wird. Sinkt die Bonität eines Schuldners, würde ein Gläubiger die Forderung nicht mehr zu gleichen Konditionen akzeptieren, sondern z.B. höhere Zinsen oder mehr Sicherheiten verlangen. Entsprechend kann der Gläubiger die bestehende Forderung nach einer Verschlechterung der Bonität des Schuldners nicht mehr zum Buchwert veräußern. Der Marktwert der Forderung...

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