Besitzen Sie diesen Inhalt bereits, melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.

Dokumentvorschau
iFamZ 2, April 2020, Seite 65

Geschlossene Gesellschaft

Peter Barth

Tabelle in neuem Fenster öffnen
Wir – die meisten jedenfalls von uns – leben derzeit im engsten Kreis unserer Familien praktisch ohne Kontakte nach außen. Im Grunde tun wir das, weil wir es für sinnvoll halten. „Nie war es so wichtig, gemeinsam allein zu sein“, postete der Chefredakteur des ZEIT-Magazins Christoph Amend am auf Twitter und gab damit die Losung aus, der wir immer noch folgen. Wir waren und sind immer noch geschlossen im Kampf gegen das Virus, einander verbunden im Verständnis, dass das jetzt – mit großer Wahrscheinlichkeit – notwendig ist, sorgen uns um die, für die die Krankheit lebensgefährlich ist.

Was im Alltag des Einzelnen schon überaus herausfordernd ist, wirft erst recht große Fragen für unsere Gesellschaft auf. Auch wenn wir es nicht unbedingt bemerken: Wir schließen uns nicht freiwillig ab. Man kann durchaus im wörtlichen Sinn davon sprechen, dass wir „angehalten“ sind, unsere Wohnstätte nicht zu verlassen. Eingeschlossen, vom Staat in der Freiheit beschränkt.

Wir tragen diese Maßnahmen mit, weil wir solidarisch mit den älteren und gesundheitlich beeinträchtigten Mitgliedern unserer Gesellschaft sind, und nehmen dafür allerlei Einschränkungen unserer persönlichen Freiheit, unserer Erwerbsm...

Daten werden geladen...