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iFamZ 3, Juni 2019, Seite 196

Das digitale Leben nach dem Tod

Verfügung und Nutzung der digitalen Verlassenschaft

Bianca Dorigatti und Wolfgang Lackner

Der Umgang mit der digitalen Verlassenschaft wird in der Praxis oftmals vernachlässigt. Regelmäßig sind die Errichter letztwilliger Verfügungen noch gar nicht ausreichend sensibilisiert, sodass nicht darauf Bedacht genommen wird, was mit der digitalen Verlassenschaft nach dem Ableben geschieht. Dabei darf nicht außer Acht gelassen werden, dass die digitale Verlassenschaft zunehmend an Bedeutung gewinnt. Die Bibliothek des Verstorbenen setzt sich aus E-Books zusammen, die Musiksammlung und das Familienalbum liegen in einer Cloud und auch die Durchführung des Zahlungsverkehrs mittels Online-Banking ist inzwischen Standard. Vor dem Hintergrund, dass die digitale Verlassenschaft von größerem Interesse für die Erben als die restliche Verlassenschaft sein kann, sollte diese bei der Errichtung einer letztwilligen Verfügung tunlichst mitbedacht werden. Wird letztwillig nichts geregelt, kann dies zu langwierigen Rechtsstreitigkeiten führen, wie zwei aktuelle Entscheidungen aus Deutschland zeigen. Im Folgenden soll ua untersucht werden, was überhaupt unter der digitalen Verlassenschaft zu verstehen ist, wer nach dem Verstorbenen zur weiteren Nutzung und Verfügung über die digitale Verlassens...

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