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iFamZ 3, Juni 2018, Seite 173

Der Vorsorgedialog zur Stärkung der Selbstbestimmung am Lebensende

Möglichkeiten der strukturierten vorausschauenden Planung

Christof Eisl

Die letzte Lebensphase stellt alle betroffenen – betagten oder erkrankten – Menschen, deren Angehörige, das soziale Umfeld und alle damit befassten Berufsgruppen vor große Herausforderungen und kann enorme Belastungen mit sich bringen. Mit dem Vorsorgedialog wird eine Möglichkeit strukturierter vorausschauender Planung bezüglich der Anliegen und Bedürfnisse bei Pflegebedürftigkeit und/oder am Lebensende geschaffen.

I. Ein Fallbeispiel

Notfall am Samstagabend

Es ist Samstagabend. Frau M., 89 Jahre, Bewohnerin eines Seniorenwohnhauses, liegt reglos in ihrem Zimmer, als sie von der diensthabenden Pflegeassistentin aufgefunden wird. Ihr Zustand ist kritisch. Pflegedienstleiterin und Hausarzt sind außer Dienst und nicht erreichbar, die Pflegeassistentin ist mit fünfzig Bewohnerinnen und Bewohnern alleine auf ihrer Station, und sie muss eigenständig die Entscheidung treffen, den Notarzt zu rufen, mit der Wiederbelebung zu beginnen und eine Krankenhauseinweisung zu veranlassen. Frau M. wird in einem sehr kritischen Zustand ins Krankenhaus eingeliefert, wo sie wenige Stunden später verstirbt. Es liegt keine schriftliche Vorausverfügung vor, die diese Krankenhauseinweisung unnötig gemacht hätt...

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