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iFamZ 2, April 2015, Seite 82

Mediation in internationalen Kindesentführungsfällen

Neue Wege in der österreichischen Gerichtspraxis?

Andrea Ertl

Im Rahmen der 10. Anglophone-Germanophone Judicial Conference in Windsor am präsentierte Andrea Ertl den Status quo und wagte den Blick auf neue Ansätze zum Thema „Mediation in internationalen Entführungsfällen“ aus österreichischer Perspektive. Dieser Beitrag ist die schriftliche Fassung des Vortrags.

I. Ein ernüchternder Rückblick

In keinem österreichischen HKÜ-Verfahren gab es bisher Mediation. In Deutschland ist Mediation in diesen Fällen selbstverständlicher Standard und häufig erfolgreich.

Swiss do it, Dutch do it, even British Courts do it. Warum tun es österreichische Gerichte nicht?

Seit der Familienrechtsreform 2013 bietet das AußStrG eine gesetzliche Grundlage. Gem § 107 Abs 3 Z 3 AußStrG kann das Gericht in Verfahren über Obsorge und Kontakt und auch in HKÜ-Fällen den Eltern die Teilnahme an einem Erstgespräch über Mediation auftragen.

II. Mediation in HKÜ-Fällen – strukturelle Probleme in Österreich

ME gibt es in Österreich drei strukturelle Probleme, Mediation in HKÜ-Fällen einzusetzen, und eine mögliche Lösung für das gravierendste Problem:

1.

Die Spezialisierung der Richterinnen und Richter ist zu gering.

2.

Anwälte zeigen wenig Interesse an Mediation.

3.

Es fehlt (derzeit) an einer Struktur der Mediatorinnen u...

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