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iFamZ 1, Jänner 2012, Seite 51

Fachliche Anforderungen an die Familiengerichtshilfe

Besondere Herausforderungen, Chancen und mögliche Stolpersteine

Renate Doppel

Bereits während die Idee des Modelprojekts Familiengerichtshilfe entstand, kam es bei den mit Obsorgefragen betreuten Fachleuten zu intensiven Diskussionen. Es gab sowohl euphorische als auch skeptische Stellungnahmen. Die Vorstellungen, was durch die neue Einrichtung ermöglicht werden könnte, reichten von der Erhebung von Fakten, der Abklärung von Beziehungsqualitäten, dem Zusammenstellen realer Unterstützungsangebote bis zur Idee eines Think Tanks (quasi eines Handapparats), der den Gerichten zur Klärung der Frage nach dem Kindeswohl zur Verfügung stehen werde. Man fühlt sich an Pippi Langstrumpf erinnert, wenn sie die Apotheke betritt, „4 Liter Medusin“ verlangt und erklärt: „Etwas, das gut ist gegen Keuchhusten und schlimme Füße und Bauchschmerzen und Windpocken und wenn man sich eine Erbse in die Nase gesteckt hat. Es wäre gut, wenn man auch Möbel polieren könnte. Eine richtige prima Medusin soll es sein.“

I. Allgemeine Vorbemerkung

Prinzipiell sind die Gerichte bei Obsorgeverfahren und Besuchsrechtsregelungen mit zwei Formen von Fragestellungen konfrontiert:

  • Die Parteien haben unterschiedliche Auffassungen bezüglich der Qualität von Eltern-Kind-Beziehungen. So sieht zB die Mutte...

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